Wolfgang Rossbauer | Architekt
Neubau Hort Fehrenstrasse, Zürich-Hottingen, Schweiz.

 

Scharnier einer Schulanlage.

Fakten: Neubau Hort Fehrenstrasse Zürich-Hottingen | Wettbewerb nach Präqualifikation | 1. Rang | 2009 | Ausführung 2015 | Sieben Klassenzimmer, Speisesaal, Küche | Bausumme 10,6 Mio CHF | Bauvolumen: 5’400 m3.

Architektur: Wolfgang Rossbauer Architekt mit Susanne Triller | Mitarbeit: Florian Binkert, Aline Vuilliomenet, Martina Candreia, Christian Leutwyler, Alena Komarek, Laurens Bekemans, Christian Zöhrer, Christoph Küng, Maria Sanchez Payo, Ana Sofia Goncalves, Sarah Bosen | ma.vo. Landschaftsarchitektur, Mitarbeit: Thies Brunken, Martina Voser | Bauleitung: Steiner & Hutmacher, Mitarbeit: André Bachmann, Matthias Steiner | Statik Beton MWV Ingenieure | Statik Holzbau timbatec gmbh | Haustechnik: Hans Abicht AG | Bauphysik Amstein & Walthert AG | Elektro Schmidiger & Rosasco AG | Sanitär Hunziker & Urban AG | u.a. | Bauherrschaft: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich (für die Immobilien-Bewirtschaftung Zürich).

Dialog zwischen drei Unterrichtsbauten.

Der neue Hort befindet sich auf der nördlichen Seite einer konisch zusammenlaufenden Parzelle, inmitten des gewachsenen Quartiers Zürich-Hottingen. Das Volumen nimmt die Körnung der umliegenden Wohnbauten auf und schafft durch seine Abseitsstellung einen grosszügigen Aussenraum im Süden der Parzelle, der zum Dreh- und Angelpunkt der neu gewichteten Schulanlage Ilgen wird: Ein vermittelndes Gelenk zwischen den prachtvollen klassizistischen Schulhäusern, dem filigranen Kindergarten und dem neuen Hort. Es entsteht ein synergetischer Ort von programmatisch höchster Dichte, der sich vielfach - in Blick und Weg - mit allen Unterrichtsbauten und dem Quartier vernetzt.

Zwischen Bäumen, Stadt und Schule.

Im Gegensatz zur rechtwinklig gehaltenen, klassischen Ilgen-Terrasse sucht die neue Aussenanlage um den Hort ihre geometrischen Regeln in der Terrassierung des Hanges. Es entstehen Plattformen, die von unterschiedlichen Kindergruppen belebt werden können.

Das Gebäude kann als Teil der Gartenanlage verstanden werden. Ein Sockel - häufiges Thema im Quartier - fängt den Hang ab. Sein Eingang befindet sich etwa einen Meter über dem Beginn der Fehrenstrasse. Ein Betonkern bohrt sich ins Terrain ein und erzeugt auf jedem Geschossen eine zweiseitig geöffnete Erschliessungshalle. Diese Hallen werden zu den wichtigsten Treffpunkten des Baus, sie dienen als beziehungsreicher Knotenpunkt für alle Bewegungen.

Hybrid aus Holz und Beton.

Zu zwei Seiten des Erschliessungskerns schliesst in Geschossen überhalb des massiven Stahlbetonsockels ein strenges hölzernes Astwerk an, in dem die Gruppenräume eingebettet sind. Der pavillonartige aufgesetzte Holzbau sucht seine Referenzen in den leichten An- und Aufbauten in der Umgebung, z.B. im bestehenden Giacometti-Kindergarten. Die hybride Bauweise soll das Optimum aus der jeweiligen Materialverarbeitung erzeugen: Brand- und Schallschutz werden im Betonbau gelöst, der Holzbau ermöglicht einen hohen Dämmwert und eine präfabrizierte zügige Montage der Fassade.

Das sechseckige Bauvolumen sowie seine geneigte Dachform folgen den baugesetzlichen Regeln der Höhen- und Grenzabstände. Durch die aussergewöhnliche Grundrissform entsteht ein maximal möglicher Innenraum bei kleinst möglicher äusserer Erscheinung.

Isometrie Tragwerk

Fassade Fehrenstrasse

Schnitt

Grundriss Erdgeschoss

 

Grundriss Gartengeschoss