Wolfgang Rossbauer | Architekt
Projekt Alterszentrum "Neuer Gehren", Erlenbach (CH).

 

Ein Park für eine Stadt.

Fakten: Neubau Alterszentrum Gehren Erlenbach mit 20 altersgerechte Wohnungen und 55 Studios, sowie Zentrumsnutzungen | Wettbewerb nach Präqualifikation | ohne Rang | 2011 | Kostenschätzung 25,0 Mio CHF | Nutzfläche 4’700 m3.

Architektur: Wolfgang Rossbauer Architekt ETH.SIA.ByAK GmbH und Ana Sofia Gonçalves Architektin ETH/SIA | Mitarbeit: Florian Binkert, Christoph Küng, Ozan Enginsal, Maria Sanchez Payo, Ana Sofia Goncalves, Wolfgang Rossbauer | Landschaftsarchitektur: Hänggi & Basler Landschaftsarchitektur GmbH | Baumanagement: Bühler & Oettli AG Baumanagement | Statik & Haustechnik: Basler & Hofmann AG | Bauphysik: Bakus GmbH | Elektroplanung: Schmidiger & Rosasco AG.

Die Parzelle inmitten der kleinen Seegemeinde Erlenbach hat einen unregelmässigen Perimeter, der sich zwischen Bestandsbauten aus den 50er und 60er Jahren hindurchzwängt und zur Seestrasse hin grossräumig öffnet. Das vorgeschlagene Gebäude steht abseits der stark lärmbelasteten Seestrasse im hinteren Bereich des Bauplatzes und spannt einen grosszügigen seeseitigen Freiraum auf.

Die Gemeinde Erlenbach hat keinen Dorfplatz, der neu entstehende Park könnte somit zu einem wichtigen, identitätsstiftenden öffentlichen Ort der Bewohner werden. Das ausgeschriebene Raumprogramm schliesst ein öffentliches Restaurant und einen Kinderspielplatz ein, so dass eine vielfältige programmatische Verdichtung entstehen kann.

Schwarzplan

Das Erdgeschoss ist linear entlang der öffentlichen Durchwegung durch das Areal organisiert. Die verschiedenen Nutzungen ordnen sich an: Spitex, Alterszentrum, Restaurant, Lounge, Verwaltung. Zwischen Kopfnutzungen und Zentrumsnutzungen befinden sich die separaten Eingänge zu den Wohnungen, so dass eine eigene Identität der Bewohner, eine präzise Adressbildung stattfinden kann. Im Rücken befindet sich Winkelförmig der Service-Bereich. Die Versorgung der Restaurants findet von hier aus statt.

In den drei Obergeschossen befinden sich Studios und Wohnungen, die aus einem mittig platz-ierten Pflegebereich (Pflegebad, Teamzimmer) versorgt werden können. Die einzelnen Studios reihen sich streng entlang der knickenden Fassaden auf. Sie spannen dadurch einen inneren Weg durch die Wohngruppen auf. Der innenräumliche Reichtum lässt sich als eine Ableitung der verzweigten Gebäudefigur beschreiben: Lichtstimmung und Ausblickssituation ändern sich rhythmisch; die Bewohner können die öffentliche Räumlichkeit in einer Abfolge von Wintergärten, Sitznischen und Aufenthaltsraum wahrnehmen. Die beiden Gebäudeseiten exponieren sich am stärksten in den Aufenthaltsräumen, von denen das eine als „Seezimmer“ das andere als „Weinbergzimmer“ bezeichnet werden kann.

Im Attikageschoss befinden sich die grösseren Wohnungen. Sie wickeln sich um ausgesparte Halbhöfe, deren Geometrie die Regeln der Balkone der Hauptgeschosse wieder aufnimmt. Am seeseitig ausstechenden Gebäudebereich befindet sich der öffentliche Waschsalon, deren Dachterrasse einen guten Blick über das ganze Geschehen zulässt.

Attikageschoss mit 3 1/2-Zimmer-Wohnungen.

Regelgeschoss mit Studios.

Erdgeschoss, Gemeinschaftsnutzungen und neuer Gehren-Park.

Studios, umbaubar zu 2 1/2-Zimmer-Wohnung.

Schnitt.